Development cooperation is in our own best interests. We should make it more effective, not call it into question.
The AfD has taken aim at Development Minister Svenja Schulze – and with her, development cooperation. The German government has “money for bicycle lanes in Peru and eco-fridges in Colombia, but not for its own citizens”, Alice Weidel recently scolded in the Bundestag – and stated: “This government hates Germany”. Such sweeping criticism is completely misguided and an expression of provincial thinking.
Firstly, the ethical dimension: we car drivers and frequent flyers have caused the climate crisis, which is already hitting many developing countries particularly hard. In addition, our ancestors exploited the global South as colonialists and robbed many countries of important resources and development opportunities. And now some people here want to shirk our responsibility?
Before you smile at us as do-gooders: There is also pure self-interest in favour of development cooperation. After all, it can reduce the number of refugees, strengthen strategically important geopolitical partnerships and promote the rise of new trading partners for the export-orientated German economy.
Fewer emissions in Peru reduce the pressure on our economy
And that’s not all: it also facilitates the energy and mobility transition here in Germany. As it doesn’t matter where in the world CO2 emissions fall, every bicycle lane in Peru, every eco-refrigerator in Colombia and every solar installation in Africa reduces the pressure on German companies and households to transform.
Already the first German Development Minister Walter Scheel (FDP) emphasised in a keynote speech in 1966: “By helping developing countries, […] we are making a contribution to ensuring our own security.” He also recalled that Germany “has experienced hardship itself and the free world has helped us”.
So let’s leave provincial thinking and populist slogans behind us – and instead discuss how we can make development policy more effective. We are convinced that infrastructure development and support for entrepreneurs who create decently paid jobs must take centre stage. To this end, Svenja Schulze should seek to close ranks with the business community instead of establishing new bureaucratic requirements.
>>> Follow Daniel Schönwitz and Africa First Network on LinkedIn. Feedback is appreciated
German Version
Insight: Warum wir Radwege in Peru finanzieren sollten
Entwicklungszusammenarbeit ist in unserem ureigensten Interesse. Wir sollten sie effizienter machen, aber keinesfalls in Frage stellen.
Die AfD hat Entwicklungsministerin Svenja Schulze ins Visier genommen – und mit ihr die Entwicklungszusammenarbeit. Die Bundesregierung habe „Geld für Radwege in Peru und Ökokühlschränke in Kolumbien, nicht aber für die eigenen Bürger“, schimpfte Alice Weidel jüngst im Bundestag – und konstatierte: „Diese Regierung hasst Deutschland“. Derlei Pauschalkritik ist verfehlt und Ausdruck provinziellen Denkens.
Zunächst zur ethischen Dimension: Wir Autofahrer und Vielflieger haben die Klimakrise verursacht, die viele Entwicklungsländer schon jetzt besonders hart trifft. Zudem haben unsere Vorfahren den globalen Süden kolonialistisch ausgebeutet und zahlreiche Länder wichtiger Ressourcen sowie Entwicklungschancen beraubt. Und jetzt wollen sich einige hier aus der Verantwortung stehlen?
Bevor sie uns jetzt als Gutmenschen belächeln: Darüber hinaus spricht auch der pure Eigennutz für Entwicklungszusammenarbeit. Denn sie kann die Zahl der Flüchtlinge reduzieren, strategisch wichtige geopolitische Partnerschaften stärken und den Aufstieg neuer Handelspartner für die exportorientierte deutsche Wirtschaft fördern.
Weniger Emissionen in Peru entlasten unsere Wirtschaft
Und nicht nur das: Zugleich erleichtert sie die Energie- und Mobilitätswende hier in Deutschland. Da es egal ist, wo in der Welt CO2-Emissionen sinken, reduziert jeder Radweg in Peru, jeder Öko-Kühlschrank in Kolumbien und jede Solaranlage in Afrika den Transformationsdruck auf deutsche Unternehmen und Haushalte.
Schon der erste Bundesentwicklungsminister Walter Scheel (FDP) betonte 1966 in einer Grundsatzrede: „Indem wir den Entwicklungsländern helfen, […] leisten wir einen Beitrag, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten.“ Zudem erinnerte er daran, dass Deutschland „selbst Not erfahren und die freie Welt uns geholfen hat“.
Lassen wir also provinzielles Denken und populistische Parolen hinter uns – und diskutieren wir stattdessen, wie wir Entwicklungspolitik effektiver machen können. Wir sind überzeugt: Infrastruktur-Aufbau und die Unterstützung von Unternehmern, die anständig bezahlte Jobs schaffen, müssen noch stärker ins Zentrum rücken. Dazu sollte Svenja Schulze den Schulterschluss mit der Wirtschaft suchen statt neue bürokratische Vorgaben zu etablieren.