In the EU, there is currently a lot of talk about trade, but little about trade with Africa – and when there is, it is mainly about raw materials. We must finally say goodbye to colonial patterns of thinking and offer real fair trade.
The conclusion of the free trade agreement with Canada marks a “turning point in European trade policy”, the Handelsblatt recently wrote. It is now clear that it is no longer about maximising trade volumes, but about “carrying EU standards into the world”.
This is exactly what we called for in “Africa First!“ The EU must link international agreements with social and ecological standards and no longer focus on trade maximisation but on poverty minimisation and climate protection. Trade must be intensified with countries that are committed to common values and standards.
We are therefore pleased that the EU is now pushing this forward, albeit for the time being only with countries like Canada and New Zealand. Is the future continent of Africa, whose most important trading partner is now our system rival China, being left out?
Degraded to a supplier of raw materials
Probably not, but Africa still does not seem to be a real trading partner for many, but only a supplier of raw materials. A few weeks ago, for example, EU Commissioner Breton announced new agreements with countries like Namibia to reduce dependence on Russian and Chinese raw materials.
This is promising, but also worrying, because it reveals that colonial patterns of thinking continue to shape our trade policy. Africa is seen as a promising exporter of raw materials, but not as a potential supplier of high-quality products.
Therefore, we see the danger that Europe’s “turnaround in trade policy” will fall far short of what is possible. This would be the case if the EU once again pushes for rules in new treaties that are primarily aimed at easy and quick raw material deliveries. Unfortunately, this has been the case all too often in the past.
Trade bureaucracy as an obstacle to development
Incentives for the export of processed products and thus local value creation have been neglected. What’s more, small-scale product standards or bureaucratic tax regulations make this unattractive in many cases.
This must change urgently. New agreements must also promote further processing and value creation in Africa. Only then will value chains emerge that create scope for higher wages and entrepreneurial investment in green technologies (and thus new prosperity).
More than ever, this is also in our interest. For example, we could shift the production of energy-intensive goods to the „sunny continent“ – and in this way advance the global energy transition and accelerate independence from Russian gas.
For us it is clear: only if we promote value creation locally can we talk about “fair trade” and partnerships at “eye level”. In concrete terms, this means, for example: We must reduce trade bureaucracy and give developing countries leeway to protect emerging industries – also through tariffs.
Wende in der Handelspolitik: Was ist mit Afrika?
In der EU wird derzeit viel über Handel gesprochen, aber wenig über Handel mit Afrika – und wenn, dann vor allem über Rohstoffe. Wir müssen uns endlich von kolonialen Denkmustern verabschieden und echten Fair Trade anbieten.
Der nahende Abschluss des Freihandelsabkommens mit Kanada markiere einen „Wendepunkt in der europäischen Handelspolitik“, schrieb jüngst das Handelsblatt. Nun sei klar: Es gehe nicht mehr darum, Handelsvolumina zu maximieren, sondern darum, „Standards der EU in die Welt zu tragen“.
Genau das haben wir in „Afrika First!“ gefordert. Die EU müsse internationale Verträge mit sozialen und ökologischen Standards zu verknüpfen und nicht mehr auf Handelsmaximierung, sondern auf Armutsminimierung und Klimaschutz zu setzen. Es gelte, den Handel mit Ländern zu intensivieren, die sich gemeinsamen Werten und Standards verpflichtet fühlen.
Wir freuen uns deshalb, dass die EU dies nun vorantreibt, allerdings vorerst mit Ländern wie Kanada und Neuseeland. Bleibt der Zukunftskontinent Afrika, dessen wichtigster Handelspartner inzwischen unser Systemrivale China ist, außen vor?
Zum Rohstoff-Lieferanten degradiert
Das wohl nicht, aber Afrika scheint für viele noch immer kein Handelspartner, sondern lediglich Rohstoff-Lieferant zu sein. So hat EU-Kommissar Breton vor wenigen Wochen neue Vereinbarungen mit Ländern wie Namibia angekündigt, um die Abhängigkeit von russischen und chinesischen Rohstoffen zu verringern.
Das ist vielversprechend und bedenklich zugleich, denn es offenbart, dass koloniale Denkmuster weiter unsere Handelspolitik prägen. Afrika gilt als vielversprechender Rohstoff-Exporteur, aber nicht als potenziellen Lieferanten hochwertiger Produkte.
Deshalb sehen wir die Gefahr, dass Europas „Wende in der Handelspolitik“ weit hinter den Möglichkeiten zurückbleibt. Das wäre der Fall, wenn die EU bei neuen Verträgen erneut auf Regeln drängt, die vor allem auf einfache und schnelle Rohstoff-Lieferungen abzielen. Das war in der Vergangenheit leider allzu oft der Fall.
Handelsbürokratie als Entwicklungshemmnis
Anreize für den Export weiterverarbeiteter Produkte und damit Wertschöpfung vor Ort kamen dagegen zu kurz. Mehr noch: Kleinteilige Produktstandards oder bürokratische Steuervorschriften machen dies vielfach bis heute unattraktiv.
Das muss sich dringend ändern. Neue Abkommen müssen auch die Weiterverarbeitung und Wertschöpfung in Afrika zu fördern. Denn nur dann entstehen dort Wertschöpfungsketten, die Spielräume für höhere Löhne und unternehmerische Investitionen in grüne Technologien schaffen (und damit neuen Wohlstand).
Das ist mehr denn je auch in unserem Interesse. So könnten wir beispielsweise die Produktion energieintensiver Güter auf den Kontinent verlagern – und auf diese Weise die globale Energiewende vorantreiben und die Unabhängigkeit von russischem Gas beschleunigen.
Für uns ist klar: Nur, wenn wir Wertschöpfung vor Ort fördern, dürfen wir von „fairem Handel“ und Partnerschaften auf „Augenhöhe“ reden. Konkret heißt das beispielsweise: Wir müssen Handelsbürokratie abbauen und Entwicklungsländern Spielräume geben, aufstrebende Branchen zu schützen – auch durch Zölle.
Und wir müssen darauf verzichten, neben den Prinzipien der sozial-ökologischen Marktwirtschaft auch kleinteilige Produktstandards durchzusetzen. Das ist leider ein weiterer Reflex, der immer wieder zu beobachten ist – denken Sie an die Chlorhühnchen-Debatte.